Professionelle Stellenanzeige: 5 Begriffe, die du unbedingt vermeiden solltest!
In fast allen Stellenausschreibungen findest du Begriffe wie „teamorientiert“, „kommunikationsstark“, „du planst und organisierst…“, „kundenorientiert“ oder „belastbar“. Doch sind diese Begriffe wirklich hilfreich, um den richtigen Kandidaten zu finden? Wenn du ehrlich bist, kaum jemand würde von sich behaupten, diese Fähigkeiten nicht zu besitzen. Doch genau das ist das Problem – du sprichst damit alle an, aber nicht den Kandidaten, der wirklich zu deinem Team passt. Eine professionelle Stellenanzeige sieht anders aus.
Wen suchst du eigentlich?
Oft wird von Unternehmen behauptet, dass sie genau wissen, wen sie suchen – doch sind sie sich wirklich klar darüber, welcher Menschentyp für die jeweilige Position ideal wäre? In vielen Fällen steht dieses vermeintlich klare Bild im Widerspruch zu den allgemeinen Floskeln, die in Stellenausschreibungen verwendet werden sollten. Es gilt, vor der Ausschreibung eine präzise Analyse durchzuführen: Welche Stärken und Qualifikationen sind für die Position wirklich entscheidend? Nur so kannst du eine professionelle Stellenanzeige erstellen, die den richtigen Kandidaten anspricht und gezielt anzieht. Sehr gern unterstütze ich in diesem Prozess.
Die Zeiten haben sich verändert – es braucht eine professionelle Stellenanzeige
Vor 5 oder 10 Jahren hätte deine Stellenausschreibung vielleicht noch arbeitslose Menschen angesprochen, die auf der Suche nach einem Job waren. Doch heute sieht die Sache anders aus. Die besten Talente sind bereits in einem Job – und viele von ihnen sind unglücklich. Laut der aktuellen Gallup-Studie sind in Deutschland rund 20 Millionen Arbeitnehmer unzufrieden in ihrem Job. Ein Drittel davon ist aktiv auf der Suche nach neuen Möglichkeiten oder bereit, den Job zu wechseln. Diese Mitarbeiter sind nicht mehr nur auf der Suche nach einem „Job“, sondern nach besseren Gegebenheiten und einer neuen Herausforderung.
Die Zahl der wechselbereiten Mitarbeiter ist hoch – rund 60% der Mitarbeiter sind laut Gallup offen für einen Jobwechsel, wenn sie eine bessere Gelegenheit finden. Das zeigt, wie viele Talente du mit einer gezielten, auf ihre Werte und Bedürfnisse abgestimmten Ansprache gewinnen kannst.
Heute ist es also entscheidend, nicht nur eine Stelle zu besetzen, sondern einen Mitarbeiter zu finden, der wirklich zu deinem Team und den Aufgaben passt. Die Frage ist: Hast du ein klares Bild davon, welche Stärken dieser neue Mitarbeiter mitbringen sollte?
Übrigens: Wenn wir von Stärken sprechen, sind nicht die Fähigkeiten gemeint! Ein typischer Fehler, der sehr häufig vorkommt und dich möglicher Weise die besten Kandidaten kostet. zum Artikel
Die professionelle Stellenanzeige.
Die Antwort darauf wird dir helfen, eine gezielte professionelle Stellenanzeige zu formulieren, die nicht nur talentierte Bewerber anzieht, sondern langfristig zum Erfolg deines Teams beiträgt. Doch die Stellenanzeige allein ist nicht genug.
Die Lösung liegt in der gezielten Stärkenanalyse:
Bevor du eine Stellenausschreibung erstellst, solltest du genau wissen, welche Stärken der ideale Kandidat mitbringen muss. Diese Analyse ist der erste Schritt, um eine zielgerichtete und präzise Ausschreibung zu erstellen. Welche Fähigkeiten sind für die Aufgabe wirklich notwendig? Welche Persönlichkeit passt perfekt ins Team?
Diese Fragen gilt es zu beantworten, um eine Ausschreibung zu schaffen, die den richtigen Menschen anspricht und langfristig für eine erfolgreiche Zusammenarbeit sorgt.Hier sind die fünf Begriffe, die in einer professionellen Stellenausschreibung vermieden werden sollten:
1. TEAMORIENTIERT
Was bedeutet „teamorientiert“ eigentlich? In einem Team gibt es viele Rollen, die unterschiedlich ausgefüllt werden können. Brauchst du jemanden, der als Brückenbauer, als Fach-Experte, als Organisator oder als Kollege fungiert, mit dem man auch mal private Themen besprechen kann? Sei präziser: Welche Rolle soll dieser Mensch im Team übernehmen? Genau diese Präzision macht den Unterschied zwischen einer Stelle, die unklar bleibt, und einer, die die richtigen Bewerber direkt anspricht.
2. KOMMUNIKATIONSSTARK
Jeder könnte sich als kommunikationsstark bezeichnen, aber suchst du wirklich jemanden, der einfach nur gut redet? Oder jemanden, der auf der Sachebene kommuniziert und im Meeting den Fokus behält? Vielleicht suchst du auch den empathischen Kollegen, der in schwierigen Gesprächen emotionale Intelligenz beweist. Was ist mit dem Umsetzer, der Dinge anpackt und lösungsorientierte Kommunikation bevorzugt? Überlege dir genau, welche Art von Kommunikation für deine Anforderungen wirklich wichtig ist.
3. DU PLANST UND ORGANISIERST
„Planen und Organisieren“ – das sind zwei unterschiedliche Stärken. Der Planer braucht Zeit für eine gründliche Vorbereitung und ist bereit, mit unvorhergesehenen Umständen zu arbeiten – er hat immer Plan B und C im Gepäck. Der Organisator arbeitet hervorragend unter Zeitdruck, kann mehrere Aufgaben gleichzeitig managen und sorgt dafür, dass alles effizient läuft. Definiere genau, welche dieser Fähigkeiten du benötigst, um die Anforderungen deiner Stelle zu erfüllen. Dieser Konflikt ist eine häufige Ursache für Fluktuation. Wenn der Planer unter Zeitdruck arbeiten muss oder der Organisator mit Boreout in lange Weile versinkt, entsteht Unzufriedenheit, die auch zu einem frühen Abschied führen kann.
4. KUNDENORIENTIERT
Kundenorientierung klingt gut, aber was bedeutet das in deinem Fall? Suchst du jemanden, der sich in die Kunden hineinversetzen kann und deren Bedürfnisse erkennt? Oder jemanden, der mit der richtigen Haltung dem Kunden gegenübersteht? Vielleicht geht es um jemanden, der lösungsorientiert denkt und praktische Lösungen für die Kundenprobleme findet. Beschreibe die Kundenorientierung spezifischer, damit du genau den Typ von Mitarbeiter anziehst, den du brauchst.
5. BELASTBAR
„Belastbar“ – dieses Wort hat eine stigmatisierende Wirkung. Es deutet darauf hin, dass dein Unternehmen ein Umfeld hat, in dem Stress und Überlastung normal sind. Es geht darum, den richtigen Fit, also die Übereinstimmung zwischen Kandidat und Position oder Team, zu finden. Wenn du Menschen mit den passenden Stärken ins Team holst, wird Belastbarkeit nie ein Thema sein. Menschen sind unglaublich belastbar, wenn sie in einem Umfeld arbeiten, das ihre Stärken nutzt und fördert. Indem du dich auf Stärken konzentrierst, schaffst du ein positives Arbeitsumfeld, in dem Stress weniger zum Thema wird.
Nach der professionellen Stellenanzeige – kommt der Stärkentest!
Doch damit nicht genug – auch im Bewerbungsprozess sollte mit einem Stärkentest gearbeitet werden:
Die genaue Analyse der Stärken eines Bewerbers im Vorfeld ist der Schlüssel zu einer gezielten Auswahl. Aber was, wenn du auch Talente ansprechen möchtest, die nicht sofort ins Blickfeld rücken, aber für die Position dennoch perfekt geeignet sind?
Ein Stärkentest kann hier wertvolle Erkenntnisse liefern. So kannst du nicht nur die klassischen Bewerber in den Fokus nehmen, sondern auch talentierte „zweite Reihen“ entdecken. Das hat den Vorteil, dass du möglicherweise Mitarbeiter zu günstigeren Konditionen gewinnen kannst, die genauso gut – wenn nicht sogar besser – für die Stelle geeignet sind. Der Stärkentest bietet also nicht nur eine höhere Präzision, sondern auch eine breitere Auswahl an potenziellen Kandidaten.
Fazit – viele Stellenanzeigen haben Potenzial:
Die Zeiten, in denen Stellenausschreibungen mit Floskeln und unspezifischen Begriffen bestückt werden, sind noch lange nicht vorbei. Viel zu viele Unternehmen verharren noch in alten Methoden und Prozessen. Doch gerade hier liegt dein Vorteil: Wenn du deinen Recruitingprozess weiterentwickelst, kannst du aus der Masse herausstechen und die richtigen und besten Talente ansprechen.
Für einen stärkenorientierten Ansatz unterstütze ich dich mit meiner fachlichen Expertise, meinem logisch-analytischen Blick und meiner verlässlichen, flexiblen Art und Weise. Statt allein auf Benefits und Zusatzleistungen zu setzen, lohnt es sich, den Fokus auf das Wesentliche zu legen: das inhaltliche Profil des Kandidaten. Mit klar definierten Anforderungen und einer transparenten Darstellung der Bedingungen, die am Arbeitsplatz erwartet werden können, zeigst du, dass du nicht nur die Bedürfnisse deines Unternehmens, sondern auch die deines zukünftigen Mitarbeiters verstehst. So schaffst du Vertrauen und eine solide Grundlage für eine langfristige, erfolgreiche Zusammenarbeit – mit genau den Talenten, die perfekt zu deinem Team passen. Ein gelungenes Recruiting ist also mehr als nur eine professionelle Stellenanzeige!