Stärken und Fähigkeiten

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Stärken und Fähigkeiten - Was ist wichtiger?

Als erfahrener Businesscoach und Mentor im Bereich der Stärkenorientierung begleite ich Führungskräfte und deren Teams auf ihrem Weg zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung. In diesem Artikel möchte ich dir den Unterschied zwischen Stärken und Fähigkeiten näher bringen und zeigen, wie wichtige diese Differenzierung ist.

Stärken und Fähigkeiten – Der Unterschied

Lass uns daher direkt einmal den Unterschied zwischen Stärken und Fähigkeiten klären. Fähigkeiten sind erlernbare Fertigkeiten, wie das Vorbereiten von Präsentationen, das Erlernen von Programmiersprachen oder die Nutzung von Verkaufstechniken im Vertrieb. Sie sind wie Werkzeuge, die du deinem persönlichen Werkzeugkasten jeder Zeit hinzufügen kannst – individuell erweiterbar. 

Stärken hingegen sind tief in deiner Persönlichkeit verankert. Sie sind das Ergebnis deiner Vererbung, Erziehung und deinen persönlichen Erfahrungen. Stärken kann man sich nicht einfach so „aneignen“ – sie sind ein integraler Bestandteil dessen, wer du bist. Im beruflichen Kontext führt dies oft zu Missverständnissen. Unternehmen schicken ihre Mitarbeiter zu Fachseminaren und Teamevents unter dem Deckmantel „Stärken stärken“. Tatsächlich geht es dabei jedoch meist um die Verbesserung von Fähigkeiten, nicht um die gezielte Förderung der individuellen Stärken.

Den Unterschied zwischen Stärken und Fähigkeiten zu vernachlässigen, kostet dich enormes Potenzial in vielen Bereichen des beruflichen Alltags.

Ein dramatisches Beispiel zu Stärken und Fähigkeiten

Schau mal bei Stellenausschreibungen genau hin. Hier findest du fast in jeder Stellenbeschreibung Darstellungen von Fähigkeiten, die dafür sorgen, dass die jeweiligen Unternehmen gänzlich an ihrer Zielgruppe vorbei kommunizieren. 

Da stehen zum Beispiel sehr häufig der Begriff: Kommunikation
–> Gibt es Kommunikationslehrgänge? Yes! Ist das eine Stärke? Nein! Wieviel sagt es über den Job oder den zukünftigen Mitarbeiter aus, wenn er gut kommunizieren kann? NIX!

Menschen mit ausgeprägten Herzstärken können sehr gut kommunizieren, eben auf menschliche oder empathische Art. Andere Menschen mit ausgeprägten Kopfstärken können ebenso sehr gut kommunizieren. Nämlich analytisch oder sehr sachlich. Wir reden hier von zwei gänzlich unterschiedlichen Welten. Für eine Stellenbeschreibung aus meiner Sicht nicht unwichtig, welcher Typ Mitarbeiter gesucht wird, perfekt ins Team passt oder für die zukünftige Aufgabe am besten geeignet ist.

Stärken im Überblick

Vielleicht fragst du dich jetzt: Wann habe ich wirklich mal meine Stärken gestärkt? Die Antwort auf diese Frage fällt vielen meiner Teilnehmer in Coachings und Seminaren sehr schwer. Bevor wir darauf eingehen, lass uns klären, was genau Stärken eigentlich sind.

Zur besseren Übersicht findest du hier eine Aufstellung von 24 unterschiedlichen Stärken, eingeteilt in den drei Kategorien: Kopf, Hand, Herz.

Wenn wir über Stärken sprechen, ist es sehr wichtig eine gemeinsame Gesprächsbasis zu nutzen. Nehmen wir mal die Stärke Kreativität. Viele Menschen denken dabei an Basteln oder künstlerische Tätigkeiten. Im Kontext der Stärken bedeutet Kreativität jedoch die Fähigkeit, ständig neue Ideen zu entwickeln – wie ein 24-stündiger Kinofilm im Kopf, der immer wieder neue Szenen, kreative Ideen oder frische Inspirationen liefert.

So beschreibt es eine meiner Klientinnen:

Ein beeindruckendes Beispiel hierfür ist eine meiner Klientinnen, Natalija, die in ihrem Video ihr Coachingfeedback gibt. Die Stärke Kreativität ist bei ihr recht stark ausgeprägt. So erhältst du eine wunderbare Beschreibung dieser Stärke aus erster Hand.

Stärken und Fähigkeiten vs. Schwächen

Bis zu einem gewissen Grad ist jede dieser 24 Stärken einzigartig und wundervoll. Nehmen wir erneut das Beispiel der Kreativität. Wenn kreative Menschen auf strukturierte oder planungsorientierte Kollegen treffen, kann dies zu Konflikten führen. Die vielen Vorschläge und Ideen eines kreativen Kopfes können als störend empfunden werden und die geradlinige und klare Struktur oder Planung Anderer behindern. Hier wird deutlich, wie wichtig es ist, die unterschiedlichen Stärken und Bedürfnisse im Team zu erkennen und zu berücksichtigen.

Jemand mit der Stärke Kreativität wird sich in diesem Umfeld stark einschränken müssen. Die Bedingungen, um sich kreativ entfalten zu können werden eingeschränkt und die Stärke Kreativität verkümmert in diesem Umfeld. Verglichen mit einer Pflanze stellen wir den Topf in den Keller und gießen ihn nur noch wenig bis gar nicht. Gerade soviel, dass die Pflanze uns nicht ganz und gar eingeht. Damit kommen wir dem Feld der Stärken stärken schon wesentlich näher.

Stärken stärken hat nichts mit Fähigkeiten zu tun!

Jede einzelne der 24 Stärken bringt ganz individuelle Bedürfnisse mit. Um Stärken wirklich zu stärken, müssen wir ein Umfeld schaffen, in dem sich diese Bedürfnisse entfalten können. Hierbei Unterscheiden sich Stärken und Fähigkeiten sehr, wie eingangs bereits erklärt.

Um im Beispiel der Kreativität zu bleiben: Ein kreativer Mensch braucht Freiraum zum „Spinnen“ und Querdenken. Er möchte neue Wege ausprobieren und als Ideengenerator Mehrwert schaffen. In einem solchen Umfeld blüht diese Person auf, ähnlich einer Pflanze, die am besten Sonnenplatz steht und regelmäßig gegossen und gedüngt wird.

Übersetzt heißt das für Führungskräfte: Erkenne die Stärken deiner Mitarbeiter, dann kennst du ihre wahren Bedürfnisse. Von nun an kannst du darauf den Fokus legen und dafür sorgen: „Das deine Pflänzchen im Team gegossen und gedüngt werden.“

Stärken stärken im Team.

Lass uns nun mal in die Komplexität gehen. Vom StärkenRadar werden die acht ausgeprägtesten Stärken ausgewertet. Damit hat jeder Mensch ganz individuelle und unterschiedliche Bedürfnisse, die vor allem Führungskräfte berücksichtigen sollten. Jetzt gibt es viele Ansatzpunkte für die Stärkenorientierung.

  1. Setze die Stärken der Mitarbeiter in Verbindung zu den anderen Mitarbeitern. Ähnlich dem Beispiel, das ich eingangs gewählt hatte (Struktur & Planung vs. Kreativität). 
  2. Wie steht es um die Stärkenverbindungen zwischen deinen Stärken als Führungskraft und den Stärken in deinem Team? Ein Blick oder tiefe Analyse in diesem Bereich hilft dir, die Kommunikation auf ein ganz neues Level zu heben.
  3. Die individuelle Mitarbeiterführung ist gefragter denn je. Mit der Differenzierung zwischen Stärken und Fähigkeiten kannst du nun ganz individuell schauen, wo die Potenziale bei deinen Mitarbeitern liegt und gleichzeitig einen wesentlichen Beitrag zur mentalen Gesundheit leisten.

Stell dir vor, du hast in deinem Team jemanden, der in der Planung und Strukturierung brilliert, und jemanden, der vor Kreativität nur so sprüht. Beide Stärken sind wertvoll, doch sie können sich leicht im Wege stehen. Ein strukturierter Planer könnte sich von den vielen Ideen des Kreativen überfordert fühlen, während der kreative Kopf sich in einer zu starren Umgebung eingeschränkt fühlt. Hier kommt der stärkenorientierte Führungsstil ins Spiel:

Es gilt, ein Umfeld zu schaffen, in dem beide Stärken nicht nur koexistieren, sondern sich gegenseitig ergänzen und fördern.

Stärken und Fähigkeiten zukünftig erkennen und selektiert nutzen.

Nach vielen Jahren Erfahrung als Vertriebsleiter/COO im Bereich der Stärkenorientierung kann ich dir eines versichern: Es gibt derzeit kein besseres Führungstool, um Mitarbeiter ans Unternehmen zu binden und erfolgreich und 

effizient Ziele zu erreichen. Ein stärkenorientierter Führungsstil fördert das Verständnis und die Wertschätzung der unterschiedlichen Stärken im Team, was zu einer höheren Zufriedenheit und einer stärkeren Identifikation mit dem Unternehmen führt.

Sofern jetzt dein Interesse geweckt wurde, dich auch mit deinen persönlichen Stärken zu beschäftigen oder eine umfassende Teamanalyse für deine Mitarbeiter durchzuführen, lade ich dich sehr gern ein, Kontakt mit mir aufzunehmen. 

Ich freue mich darauf, von dir zu hören!

Mit besten Grüßen
Ralf Nuppenau
Businesscoach & Stärkentrainer

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RN@staerkenblick.de