Wenn Führung einsam macht und wie ein Blick von außen verändern kann
Je weiter man die Karriereleiter hochklettert, desto einsamer wird’s. Viele erleben diese Einsamkeit als Führungskraft, obwohl sie täglich von Menschen umgeben sind. Verantwortung verändert Nähe. Sie fordert Entscheidungen, Erwartungen, Ausgleich, von oben wie von unten.
Und während nach außen alles funktioniert, wird es nach innen still. Viele Führungskräfte merken erst spät, dass sie sich in einer Art Bubble bewegen.
Man hört, was andere glauben, sagen zu müssen. Man selbst zeigt nur, was man zeigen will.
Und irgendwann spürt man: Etwas hat sich verschoben.
Die Verbindung zu den eigenen Werten. Die Freude an dem, was man tut. Die Leichtigkeit im Alltag.
Warum Führung einsam macht
Verantwortung ohne Gegenstück
Wer führt, trägt Entscheidungen, Risiken und Menschen. Doch ehrliches Feedback bleibt oft aus. In Meetings wird berichtet, aber selten gespiegelt. Unterhalb der eigenen Ebene wird vieles beschönigt oder gar nicht ausgesprochen. Diese Einsamkeit als Führungskraft entsteht oft nicht durch fehlende Menschen, sondern durch fehlende Offenheit und ehrliche Rückmeldung.
Die innere Schutzbubble
Um stark zu wirken, bauen wir Mauern. Rollen, Images, Erwartungen. Das hilft kurzfristig, kostet aber langfristig den Kontakt zu uns selbst. Wir merken nicht, wie wir Energie verlieren oder Entscheidungen treffen, die nicht mehr zu uns passen.
Werte verschwimmen
Wer nur funktioniert, verliert Orientierung. Die Haltung wird weicher, die Kompromisse größer. Grenzen verwischen, bis man sich fragt, wo man eigentlich geblieben ist.
Das Warnsignal
Erschöpfung, sinkende Wirkung, Selbstzweifel. Man spürt weniger Freude, bekommt weniger Resonanz. Oft merken wir es erst daran, dass wir gereizter sind, öfter schlechte Laune haben und diese unbewusst auf unser Team übertragen. Nicht, weil man schlechter führt, sondern weil man sich unbewusst zurückzieht.
Diese innere Distanz entsteht nicht erst nach vielen Jahren im Management.
Viele erleben sie schon, wenn sie den Schritt vom Mitarbeiter zur Führungskraft gehen.
Die frühere Nähe zum Team verändert sich, Erwartungen wachsen, und plötzlich steht man zwischen zwei Welten. Kollegin oder Kollege auf der einen Seite, Verantwortungsträger auf der anderen.
Eine kostenfreie Anleitung mit Vorlage für dein nächstes Mitarbeitergespräch findest du hier.
Enthalten ist auch eine Vorlage zur Fremdeinschätzung durch Mitarbeitende. Ein wertvolles Instrument für ehrliches Feedback an die Führungskraft.
Jahresbeurteilung & Mitarbeitergespräch
Was hilft: Der Blick von außen
Echte Veränderung beginnt, wenn man sich spiegeln lässt.
Ein Sparringspartner mit Erfahrung, der nicht bewertet, sondern reflektiert.
Ein Coach oder Mentor, der versteht, wie Führung funktioniert und wie sie sich anfühlt.
Genau hier setzt mein Mentoring an.
Es geht nicht um ein weiteres Seminar, sondern um ehrliche Reflexion.
Um den Blick auf das, was dich trägt und das, was dich bremst.
Hilfreich sind außerdem:
regelmäßige Feedbackgespräche, auch über die eigene Wirkung
Fragen wie: Welche Entscheidungen entsprechen meinen Werten? Wo habe ich heute meine Integrität gespürt?
Rituale der Selbstreflexion: kurze Journals, Check-ins, stille Momente
bewusste Pflege der mentalen Gesundheit, als Teil deiner Führungsverantwortung
Was sich verändert, wenn Führungskräfte sich reflektieren, hinterfragen und Weiterentwicklung als festen Bestandteil ihrer Rolle begreifen
Wer sich als Führungskraft regelmäßig reflektiert, erkennt Muster, die sonst unbewusst bleiben. Man sieht klarer, wo man sich selbst im Weg steht, und wo eigene Stärken bislang ungenutzt bleiben.
Dieser Prozess ist unbequem, aber genau das macht ihn wertvoll.
Reflexion bedeutet, Verantwortung nicht nur für andere, sondern auch für sich selbst zu übernehmen. Wer sich hinterfragt, führt bewusster. Entscheidungen werden klarer, Gespräche ehrlicher, Beziehungen stabiler. Und mit jeder Erkenntnis wächst die Fähigkeit, gelassener und zugleich wirksamer zu handeln.
Viele, die diesen Weg bewusst gehen, berichten, dass sie wieder Klarheit gewinnen, über sich selbst, ihre Rolle und ihre Wirkung. Sie erkennen, was sie antreibt, und finden zurück zu dem, was sie im Alltag oft aus dem Blick verloren haben. Diese bewusste Reflexion hilft, die Einsamkeit als Führungskraft zu überwinden und Entscheidungen wieder im Einklang mit sich selbst zu treffen.
Genau hier setzt Mentoring an.
Es schafft Raum für ehrliche Selbstbegegnung, für neue Perspektiven und für Wachstum, das bleibt. Nicht als einmaliges Coaching, sondern als Haltung, die du in deinen Führungsalltag integrierst.
Denn wer sich selbst führt, kann auch andere wirklich führen.
Eine persönliche Begleitung findest du im Mentoring für Führungskräfte. Hier geht es um Reflexion, klare Haltung und echte Weiterentwicklung. Individuell, praxisnah und auf deine Führungsverantwortung zugeschnitten.
Informationen zum Mentoring

Was du heute tun kannst
Such dir einen Sparringspartner außerhalb deines Systems.
Etabliere kleine Reflexionsrituale.
Frag dein Team nach ehrlichem Feedback zu deiner Wirkung.
Nutze Stärkenorientierung gezielt, um dich selbst und dein Team besser zu verstehen.
Achte auf deine Energie und setze klare Grenzen zwischen Arbeit und Leben.
Führung darf herausfordern, aber sie muss nicht einsam machen.
Es ist kein Zeichen von Schwäche, sich Unterstützung zu holen.
Wer sich reflektiert, stärkt seine Wirksamkeit.
Wer sich verbindet, gewinnt an Tiefe.
Und wer mit Klarheit führt, inspiriert andere.
Wer wirksam führen will, braucht Stärkenorientierung.
Wer Menschen erreichen will, muss Persönlichkeit zulassen.
Leseempfehlung:
Ein passender Beitrag zum Thema findest du beim Harvard Business Manager: