Überforderung oder Überlastung: Der entscheidende Unterschied, der den Erfolg deines Teams bestimmt
Wenn du als Führungskraft vor die Herausforderung gestellt wirst, mit Überforderung oder Überlastung deiner Mitarbeiter umzugehen, ist es entscheidend, den Unterschied zwischen beiden Begriffen zu verstehen. Denn der richtige Umgang mit diesen Belastungen hängt nicht nur von der richtigen Reaktion, sondern auch von den gezielten Maßnahmen ab. Die Differenzierung zwischen Überforderung und Überlastung kann darüber entscheiden, wie erfolgreich du dein Team langfristig führst.
Überforderung: Erste Anzeichen und schnelle Lösungen
Überforderung tritt meist dann auf, wenn die Anforderungen einer Aufgabe die Fähigkeiten und Kompetenzen eines Mitarbeiters übersteigen. Das kann schon bei einer einzigen Aufgabe geschehen. Ein typisches Signal ist, wenn Mitarbeiter mit neuen oder schwierigen Aufgaben nicht klar kommen, oder wenn sie vermehrt Fehler machen, die sie in der Vergangenheit nicht gemacht haben.
Maßnahmen gegen Überforderung:
- Begleitung durch einen erfahrenen Kollegen: Wenn die fachliche Kompetenz fehlt, kann es helfen, dass der Mitarbeiter in den ersten Phasen eng mit einem erfahrenen Kollegen zusammenarbeitet.
- Schulungen und Workshops: Bieten Sie Ihrem Team gezielte Schulungen an, damit Mitarbeiter ihre Fähigkeiten erweitern und damit zukünftige Überforderungen vermeiden können.
- Mentoring und regelmäßige Feedbackgespräche: Ein offenes Mitarbeitergespräch hilft, die Ängste zu besprechen und einen Plan zu entwickeln, wie diese Ängste überwunden werden können. Hilfreiche Tipps zum Mitarbeitergespräch gibt es hier.
Überforderung ist in vielen Fällen lösbar, wenn Führungskräfte und HR-Manager frühzeitig erkennen, wo die fehlenden Fähigkeiten liegen und wie man diese gezielt trainieren oder aneignen kann. Durch eine individuell abgestimmte Förderung kann der Mitarbeiter gestärkt aus der Überforderung hervorgehen.
Überlastung verstehen: Wie man das Team vor Ausbrennen schützt
Überlastung entsteht nicht durch fehlende Fachkenntnisse oder Fähigkeiten, sondern durch zu viele Aufgaben, die innerhalb einer bestimmten Zeit erledigt werden müssen. Die Ursachen können vielfältig sein: Unpassend ausgeprägte Stärken, schlechte Unternehmensstrukturen oder auch ineffiziente Arbeitsabläufe können dazu führen, dass Mitarbeiter an ihre Grenzen stoßen.
Maßnahmen gegen Überlastung:
- Stärkencoaching und Mentoring für Führungskräfte: Ein individueller Stärkenblick hilft Führungskräften, ihre eigenen Stärken besser zu erkennen und zu nutzen, um ihre Mitarbeiter besser zu führen.
- Stärkenorientiertes Teamcoaching: Die Stärken jedes Einzelnen sollten im Team optimal genutzt werden, um die Belastung gleichmäßig zu verteilen. (Infos zum Teamcoaching gibt es hier.)
- Justierung der Timings: Untersuche die Arbeitsabläufe und deren Zeitrahmen, um realistische Ziele zu setzen und Überlastung zu vermeiden.
- Ehrliche Strukturanalyse der internen Arbeitsabläufe: Bei einer schlechten Struktur hilft es wenig, Schulungen anzubieten. Eine ehrliche Analyse zeigt, wo Anpassungen notwendig sind.
- Besetzung zusätzlicher Stellen: Wenn nötig, sollten zusätzliche Stellen geschaffen werden, um die Teamstruktur und die Belastung besser aufzufangen.
Überlastung ist nicht unbedingt ein Zeichen für individuelle Überforderung, sondern meist eher ein strukturelles Team- oder Unternehmensproblem. Wenn Unternehmen versuchen, mit Schulungen oder mehr Arbeitseinsatz gegen Überlastung anzukämpfen, ohne die dahinter liegenden Strukturen zu überdenken, riskieren sie, wertvolle Mitarbeiter zu verlieren. Eine tiefere Betrachtung der internen Strukturen und Arbeitsabläufe kann hier wahre Wunder bewirken.
Warum die Differenzierung so entscheidend ist
Es ist entscheidend, den Unterschied zwischen Überforderung und Überlastung genau zu kennen und zu verstehen. Die richtige Reaktion entscheidet über die ganz unterschiedlichen Maßnahmen, die ergriffen werden müssen. Wenn du beispielsweise bei einer Überforderung nur die Arbeitsbelastung des Mitarbeiters erhöhst, ohne auf seine fehlenden Fähigkeiten einzugehen, wird sich das Problem nur verschärfen.
Gleichzeitig muss bei Überlastung das Unternehmen seine Strukturen überprüfen. Die falsche Maßnahme, wie zusätzliche Schulungen oder das Verschieben von Aufgaben, kann den Stress und die Belastung des Mitarbeiters noch verstärken. Differenzierung ist also nicht nur ein theoretisches Konzept, sondern der Schlüssel zu effektiven Lösungen, die langfristig für alle Beteiligten funktionieren.
Teamanalyse: Ein wichtiger Schritt zur Vermeidung von Überlastung
Wenn du herausfinden möchtest, warum dein Team überlastet ist und welche individuellen Stärken und „Schwächen“ bei deinen Mitarbeitern bestehen, ist eine Teamanalyse ein entscheidender Schritt. Die Analyse hilft, die Stärken und Potenziale jedes Einzelnen zu erkennen und zu fördern. So kannst du die Teamdynamik effizient optimieren und die Belastung effektiv verteilen.
Mehr über die Vorteile einer Teamanalyse mit Teamgrid erfährst du hier.
Überlastung vermeiden: Prävention ist der Schlüssel
Es gibt viele Ursachen für Überlastung, aber noch wichtiger ist, wie du als Führungskraft proaktiv gegensteuern kannst. Die Entwicklung einer stärkenorientierten Unternehmenskultur ist entscheidend. Je mehr du und dein Team die individuellen Stärken der einzelnen Mitarbeiter kennen, desto besser könnt ihr zusammenarbeiten und Überlastung vermeiden.
Eine kontinuierliche Analyse und Anpassung der Arbeitsabläufe sowie regelmäßige Feedbackgespräche sind essentiell, um aufkommende Überlastung frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Fazit: Prävention statt Reaktion
Überforderung und Überlastung sind keine Schicksalsschläge. Mit der richtigen Differenzierung und den passenden Maßnahmen kannst du beide Herausforderungen meistern. Denke daran: Überforderung ist oft eine Frage der Kompetenz und kann durch Förderung und Weiterbildung behoben werden. Überlastung hingegen erfordert eine tiefgreifende Analyse der Strukturen und Arbeitsabläufe, um nachhaltige Lösungen zu finden.
Bist du bereit für den nächsten Schritt?
„Führungskräfte sollten einen Mentor haben – schließlich macht es niemand gerne alleine. Wie gut wir zusammenpassen, finden wir in einem unverbindlichen Gespräch heraus. Mach den ersten Schritt und buch‘ dir jetzt dein persönliches Gespräch. Es könnte der beste Move deiner Führungskarriere sein.“