Arbeit und Privat trennen

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Arbeit und Privat trennen – oder doch nicht?

Es hat etwa 15 Berufsjahre gebraucht, bis ich die ersten Veränderungen im Bereich * Arbeit und Privat trennen * vorgenommen hatte. Hier half mir die Geburt meiner ersten Tochter. Ich zeigte mich als stolzer Papa, wo ich zuvor ausschließlich businessorientiert unterwegs war. Bis dahin hatte mein Team große Schwierigkeiten, mich „einzuordnen“. Sie taten sich schwer damit, herauszufinden, wie ich ticke. Die Konsequenz daraus war Unsicherheit, Vertrauensverlust oder auch Disharmonie.

Eine zweite wesentliche Veränderung gab es dann nach weiteren zehn Jahren. Ich durfte beruflich die Person sein, die ich wirklich bin. Kein Verstellen, kein etwas darstellen müssen, einfach so sein, wie ich bin. Mit einigen Macken, Kanten, aber sehr authentisch. Das bedeutet: Mein eigentlicher Durchbruch und die Auflösung von der Mauer zwischen Arbeit und Privat gelang mir erst nach 25 Berufsjahren. Das Ergebnis war ein extrem positiv gestimmtes Team, in dem jeder so sein durfte, wie er oder sie wirklich tickt. Das förderte das Verständnis untereinander, schuf Vertrauen und führte dazu, dass wir als Team sehr effektiv und mit hoher Qualität arbeiten konnten.

Übrigens: Inspirationen zum stärkenorientierten Mitarbeitergespräch, findest du Hier.

 

Warum ist es so schwer, Arbeit und Privat zu trennen?

Viele Führungskräfte kämpfen damit, eine klare Linie zwischen Arbeit und Privat zu ziehen. Vielleicht kennst du das auch: Beruflich erfolgreich, aber irgendwie fehlt etwas. Die Balance? Die Authentizität? Oder einfach das Gefühl, wirklich bei sich selbst angekommen zu sein?

Viele meiner teilweise sehr erfolgreichen Klienten kämpfen an zwei Fronten: Im Privatleben sind es misslungene Partnerschaften, Lebenskrisen, Einsamkeit und im beruflichen Kontext geht Energie verloren, da eine Persönlichkeit dargestellt wird, die man eigentlich gar nicht ist. Diese Fassade aufrechtzuerhalten, kostet extreme Energie. Gleichzeitig fällt es vielen schwer, sich selbst irgendwie wiederzufinden.

Nicht immer hilft der Notausschalter. Der könnte manche Probleme sogar noch verstärken. Du kennst den Hamster, der im Hamsterrad so schnell rennt, dass ein Ausstieg schmerzhaft endet. Gleichzeitig dreht das Rad so schnell, dass es auch nicht angehalten werden kann.

Und genau hier liegt die Parallele zur Führung: Wenn du als Führungskraft ständig eine Rolle spielst, anstatt authentisch zu sein, dann bist du nicht nur selbst im Hamsterrad gefangen – du setzt dein Team demselben Druck aus. Mitarbeiter orientieren sich an der Führung, an der Art, wie du mit Herausforderungen umgehst, wie du Werte lebst. Nur wenn du den Mut hast, deine eigene Persönlichkeit einzubringen, kannst du das auch von deinem Team erwarten.

Ein möglicher Ausweg ist erst einmal selbst zu erkennen, was du brauchst. Was sind die Dinge, mit denen du Energie tankst? Was sind deine wahren Bedürfnisse? Wer bist du ohne Business, ohne Kinder, ohne Partnerschaft?

 

Dieser ehrliche Blickwinkel ist nicht immer angenehm. 

Die häufige Erkenntnis ist: Unkenntnis. Bevor also im Außen Justierungen vorgenommen werden können, hilft ein Blick nach innen – in die Persönlichkeit. Die Stärkenorientierung ist dabei ein sehr wertvolles Hilfsmittel.

1️⃣ Persönlichkeit erkennen, fühlen & wahrnehmen

2️⃣ Aus Visionen Ziele formulieren, kleine realistische Schritte erarbeiten

3️⃣ Umsetzung! Die meisten scheitern nicht am fehlenden Wissen, sondern an der fehlenden Umsetzung!

Vom Hamsterrad zur echten Führungskultur

Viele Führungskräfte glauben, dass es notwendig ist, Arbeit und Privat strikt zu trennen, um professionell zu bleiben. Doch genau hier entsteht oft eine Kluft, die Vertrauen verhindert. Wenn du als Führungskraft dauerhaft eine Maske trägst, spürt das dein Team. Menschen folgen Menschen – nicht Rollenbildern.

Das bedeutet nicht, dass du dein Privatleben im Job ausbreiten sollst. Vielmehr geht es darum, deine Werte authentisch zu leben und eine Arbeitskultur zu schaffen, in der sich auch dein Team wohlfühlt. Wer eine gesunde Verbindung zwischen Arbeit und Privat findet, arbeitet nicht nur erfolgreicher, sondern führt auch nachhaltiger.

Werte, die wirklich gelebt werden

Unternehmen sind in aktuellen Zeiten sehr schnell damit, irgendwelche Werte zu propagieren. Werte, die nur auf dem Papier gut aussehen, im Alltag aber nicht bestehen, können ebenso die Probleme verstärken, als dass sie sie lösen.

Es braucht eine klare Strategie.
⏩ Persönliche Entwicklung der Führungsperson
⏩ Kommunikation und Führungsstil justieren
⏩ Teamanalyse, Teamentwicklung, Bedürfnisse ermöglichen
⏩ Erst jetzt, viele Monate später, ist an Wertearbeit zu denken

Das ist die Essenz meiner Stärkenblick-Methode im Führungskräftementoring. 👌🏻

Mit der Stärkenorientierung wird klar, dass wir nicht in zwei unterschiedlichen Welten leben. Wir haben eine Persönlichkeit. Sobald du das erkennst, verschwindet die Mauer zwischen Arbeit und Privat. Erst dann ist Potenzialentfaltung möglich. So bindest du Mitarbeiter an dein Unternehmen. Und so wird deine Aufgabe als Führungsperson auch für dich ganz neue Türen öffnen.