Stärken und Schwächen

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Stärken und Schwächen

Wenn man über Stärken spricht, sind die Schwächen meist nicht weit entfernt. Spricht man jedoch über Schwächen, denkt kaum jemand über die alternativen Stärken nach. 

So oder so ähnlich läuft es tagtäglich in vielen Unternehmen, Teams oder Mitarbeitergesprächen ab. Es wird Zeit, eine sinnvolle Differenzierung vorzunehmen und einen neuen Blick darauf zu werfen: 

Schwächen sind oft nur zu stark ausgelebte Stärken, und das sollte genauer betrachtet werden. Dazu gleich mehr in einem der nächsten Absätze.

Was sind eigentlich Stärken und Schwächen?

Eine der größten Herausforderungen besteht darin, Stärken und Schwächen von Fähigkeiten zu unterscheiden. Diese Verwirrung führt sehr häufig zu Missverständnissen und verhindert, dass Menschen ihr wahres Potenzial abrufen können. Aber worin liegt jetzt der Unterschied?

Der Unterschied zwischen Stärken und Fähigkeiten ist entscheidend. Fähigkeiten wie Kommunikation, der Umgang mit Exceltabellen oder berufliche Expertisen können erlernt werden. Sie wurden erworben und können sich im Laufe der Zeit weiter verbessern. Stärken hingegen sind persönlicher und tiefer in uns verwurzelt. Sie sind Teil unserer Persönlichkeit und entwickeln sich über viele Jahre hinweg. Beispiele für Stärken sind Logik, Empathie, Weitblick, Kreativität, Menschenkenntnis oder Fokussierung. Sie sind in der Regel äußerst beständig.

Stärken und Schwächen in der Familie

Als zweifacher Familienpapa habe ich natürlich immer ein Stärkenauge auch in unserer Familie. Bereits im Alter von 8-10 Jahren lassen sich bei Kinder einige Anzeichen für bestimmte Stärken erkennen, oft durch die spezifischen Bedürfnisse, die sie äußern oder zeigen. Dies kann zu Konflikten führen, wie ich es bei meiner Tochter erlebe, die offensichtlich die Stärke der Verantwortung hat und daher das Bedürfnis verspürt, eigene Entscheidungen zu treffen. JETZT den Mülleimer rauszubringen oder JETZT das Zimmer aufräumen nimmt ihr den eigenen Freiraum. Dann einigen wir uns auf einen Zeitrahmen, der ihr das Gefühl gibt, eigenverantwortliche Entscheidungen zu treffen. 

Ein weiteres Beispiel

Die Stärkenorientierung findet somit nicht nur im beruflichen Bereichen Anwendung. Hier ein weiteres Beispiel aus meinem Privatleben. Im Gegensatz zu meiner Frau, die eine ausgeprägte Stärke in der Planung besitzt, liegt eine meiner Stärken eher im Organisieren. Dies führte früher manchmal zu Konflikten, da meine Frau mehr Zeit für die Planung benötigt, während ich unter Zeitdruck gut funktioniere. Somit wird klar, dass es wichtig ist, sich mit den Bedürfnissen der Stärken zu beschäftigen.

Die Stärkenorientierung trägt somit dazu bei, die Kommunikation in Familien (und ebenso in Unternehmen & Teams) zu bereichern. Derzeit wird vom StärkenRadar „nur“ ein Test für Erwachsene angeboten. Ein Stärkentest für Kinder ist vom StärkenRadar in Planung. Dieser kann dazu beitragen, dass Eltern ihre Kinder besser verstehen und sich auf ihre Stärken konzentrieren, anstatt sich auf das zu fokussieren, was weniger stark ausgeprägt ist. Dieses Vorgehen sogt für Selbstvertrauen und Lebensfreude. 

Schwächen im Fokus

Nachdem wir unsere Stärken durch einen Test (von StärkenRadar) auswerten lassen, könnte man meinen, dass alle nicht genannten Stärken automatisch zu Schwächen werden. Doch ein anderer Blickwinkel kann uns helfen, schlummerndes Potenzial aus uns herauszuholen.

Tatsächlich stecken alle Stärken bereits in uns, jedoch sind einige stärker ausgeprägt als andere. Diese starken Stärken sind, wie bereits beschrieben, oft fest in unserer Persönlichkeit verankert und erleichtern uns bestimmte Aufgaben und Tätigkeiten erheblich. Daher ist es auch unpassend, von Schwächen zu sprechen. Weniger ausgeprägte Stärken erfordern lediglich mehr Anstrengung und Energie, wenn wir sie einsetzen möchten. Anders ausgedrückt, macht es uns weniger Freude, mit weniger ausgeprägten Stärken zu arbeiten. Wer will schon im Außendienst arbeiten, ohne die Stärke Netzwerken oder wer mag ständig neue kreative Ideen berücksichtigen, wenn die Stärke Planung lieber einen fest vorgesehenen Plan verfolgt.

Starke Stärken = Schwächen

Ein weiterer wichtiger Aspekt steckt hinter den „gefühlten“ Schwächen. In der Stärkenorientierung gehen wir davon aus, dass zu stark ausgelebte Stärken auf die Schattenseite abrutschen können und somit übertrieben ausgelebt werden. Dadurch entsteht der Eindruck, dass uns unsere Stärken im Weg stehen und uns als Schwächen erscheinen. Das Wissen um diesen Prozess kann weiteres Potenzial freisetzen. Wie man zu stark ausgelebte Stärken steuern kann, erarbeiten wir ebenfalls in einem Stärkencoaching. Hierzu gibt es drei unterschiedliche Wege, die wir individuell analysieren und justieren.

Ein Beispiel dazu

Menschen mit der Stärke Verantwortung werden dafür geschätzt, meist 100% Leistung zu bringen. Nicht selten erhalten sie mehr Aufgaben als der Durchschnitt ihrer Kollegen. Einfach, weil man sich auf diese Menschen verlassen kann.

Gleichzeitig hat diese Stärke jedoch auch im Gepäck, dass diese Menschen oft sehr streng zu sich selbst sind. Kleinste Fehler werden in den Fokus gestellt. Das Feiern von Erfolgen bleibt oft aus, denn die nächsten Projekte warten ja schon. Das kann ab einem gewissen Grad auch zur Schattenseite kippen. Wenn sie so streng zu sich sind und dabei die mentale Gesundheit gefährdet wird. Eine weitere Schattenseite wäre, wenn diese Ansprüche auf andere Menschen übertragen werden. Dies ist immer wieder eine mögliche Ursache für Konflikte im Team. Das durfte ich zum Anfang meiner Führungskarriere schmerzhaft spüren.

Man könnte in diesen Situationen von Schwächen sprechen, obwohl hier eine ausgeprägte Stärke am Werk ist. Diese Erkenntnisse öffnen bei meinen Klienten natürlich große Türen und bringen ganz neue Blickwinkel mit sich. 

„Wir unterschätzen, was wir an Stärken besitzen und überschätzen die Eigenschaften anderer.“

Die Auswirkungen von Stärken und Schwächen

Von nun an spreche ich nur noch von Stärken. Denn das Thema der Schwächen sollte jetzt geklärt sein. Wir Menschen neigen dazu, unsere eigenen Stärken zu unterschätzen oder als normal einzuordnen: „Jetzt denke doch mal logisch nach!“ Oder auch folgender Spruch verdeutlicht das: „Jeder sollte doch emphatisch sein?“ 

Dieses Unwissen führt dazu, dass wir unser Selbstvertrauen eigenhändig zerstören. Denn während wir unsere Stärken als normal abwerten, heben wir die besonderen Stärken anderer Menschen in die Höhe. „Wie machst du das immer, dass du … .“ Natürlich erstrahlen die Stärken anderer Menschen für uns heller, wenn genau diese Stärken bei uns am wenigsten ausgeprägt sind. 

Ein häufiger Fehler besteht darin, dass wir versuchen, uns an diesen Stärken anderer zu orientieren. Wir kopieren ihre Verhaltensweisen oder versuchen, wie sie zu handeln. Dies kann schwerwiegende Folgen haben. Dabei verlieren wir den Fokus auf unsere eigenen Stärken und versuchen stattdessen Dinge zu tun, die uns viel mehr Kraft und Energie kosten. Die Bedürfnisse unserer eigenen Stärken werden vernachlässigt, und der Spaß und die Freude gehen verloren. Im Vergleich zu anderen Menschen mit ihren Stärken, ziehen wir damit stets den Kürzeren. Dies ist eine Form der mentalen Sabotage. 

Unsere Stärken haben einen großen Einfluss auf die Jobzufriedenheit und Arbeitsmoral

Irrtümer vermeiden und die wahren Stärken nutzen

In meiner Arbeit als Stärkentrainer und Businesscoach begegne ich regelmäßig den gleichen Herausforderungen und Irrtümer. Einige glauben fälschlicherweise, dass ein Stärkentest allein ausreicht. Doch ein Stärkentest bildet lediglich die Grundlage für die weitere Arbeit mit den Stärken. 

Es gibt ein umfassendes Wissen über Stärken, das am besten gemeinsam mit einem erfahrenen Stärkentrainer analysiert und bearbeitet wird. Dabei geht es vor allem darum, deine Stärken im Alltag zu identifizieren und zu verstehen, wie sie miteinander interagieren. Es existieren zahlreiche Stärkenkombinationen, die du für dich erkennen solltest, um dein volles Potenzial auszuschöpfen. Einige Stärken unterstützen sich gegenseitig, während andere Kombinationen gegensätzlich wirken.

Das wirkliche Potenzial entfaltet sich, wenn du folgende Schritte beachtest, idealerweise unter Anleitung eines erfahrenen Stärkentrainers:

  1. Absolvierung des Stärkentest (zum Beispiel: StärkenRadar)
  2. Verabschiede dich vom Schwächen – Denken 😉
  3. Erkenne, wann du deine Stärken (unbewusst) eingesetzt hast
  4. Analysiere, welche Bedürfnisse wichtig waren
  5. Identifikation von förderlichen und hinderlichen Stärkenkombinationen
  6. Vorbereitung auf zukünftige Ereignisse und bewusste Nutzung einzelner Stärken

Die Stärken als Teamleiter – die Stärkenblick-Methode

Bisher hast du damit einen Überblick über den ersten Teil der Stärkenblick-Methode erhalten. Natürlich gibt es viele verschiedene Übungen, die dir den Zugang zu deinen Stärken erleichtern und vertiefen können. Im zweiten Modul konzentrieren wir uns auf deinen persönlichen und individuellen Führungsstil. Hier geht es darum, deine Authentizität zu stärken und deine Kommunikationsmuster zu erkennen. Im dritten Modul steht die umfassende Teamanalyse im Fokus. Gemeinsam betrachten wir die positiven Eigenheiten und blinden Flecken deines Teams. Dies hat erhebliche positive Auswirkungen auf deine Führungsleistung und verbessert die Ergebnisse deines Teams. 

Denn das Wissen um die Stärken und Bedürfnisse im Team fördert eine effektivere Kommunikation und verhindert Teamkonflikte. Im vierten und letzten Modul beschäftigen wir uns mit der wichtigen Wertearbeit. Insgesamt profitierst du und dein Team von einem gesteigerten Spaßfaktor, erhöhter Effizienz, zunehmender Professionalität und ganz nebenbei trägt die Stärkenorientierung zu einer verbesserten mentalen Gesundheit am Arbeitsplatz bei.

Die Unterlagen zur Stärkenblick-Methode stehen hier zum Download bereit.:
Die Stärkenblick-Methode

Fazit

Die Unterscheidung zwischen Stärken, Schwächen und Fähigkeiten bildet einen grundlegende Basis für Selbstvertrauen und mentaler Stärke. Der Stärkentest ist dabei eine wichtige Ausgangsbasis. Die eigentliche Arbeit beginnt jedoch erst, wenn du dich intensiv mit deinen eigenen Stärken und Bedürfnissen auseinandersetzt. Hierbei kann ein erfahrener Stärkentrainer unterstützen, indem er dir eine Abkürzung bietet und zusätzliche Informationen liefert. 

Die Stärkenorientierung ermöglicht es, zu verstehen, warum du in bestimmten Situationen Energie verliert, wie du dich stärkenorientiert auf zukünftige Ereignisse vorbereitest und mit voller Kraft handelst. Durch das Wissen deiner ganz individuellen Stärkenkombinationen kannst du zukünftig auf Herausforderungen einen neuen Blick(winkel) einnehmen und damit erfolgreicher, effizienter agieren. Eine stärkenorientierte Führung trägt dazu bei, die mentale Gesundheit zu stärken und die Kommunikation im Team zu verbessern.

Dich lade ich herzlich dazu ein, einen Kommentar zu diesem Artikel zu hinterlassen. Bei Fragen zur Welt der Stärken stehe ich gerne zur Verfügung. Im Folgenden findest du noch einmal alle erwähnten Links:

Notruf für deine Stärken 😉: 0151-12726939

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