Was ich gut kann

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Die Bedeutung der Stärkenorientierung im Alltag

Kürzlich fiel mir ein Satz auf, der mich zum Nachdenken brachte: „Es macht einfach Spaß das zu tun, was ich gut kann.“ Klingt logisch, nicht wahr? Doch im Alltag gestaltet sich dies oft anders. Diese Erfahrung teile ich als erfahrener Businesscoach und Mentor im Bereich der Stärkenorientierung. Ich wette, du hast Ähnliches schon erlebt.

Bevor wir uns jedoch in die berufliche Ebene vertiefen, werfen wir einen Blick auf die kleinen Helden des Alltags: unsere Kinder. In meinem Fall zeigen meine beiden Kinder ganz unterschiedlich ausgeprägte Stärken, die sich auch in ihrer Persönlichkeit widerspiegeln. Während das eine Kind sein Zimmer penibel aufräumt, herrscht im Zimmer des anderen das pure Chaos.

Die Realität in vielen Familien ist geprägt von Sätzen wie:

  • „Nimm dir doch mal ein Beispiel an deiner Schwester…“
  • „Bei deinem Bruder klappt es doch auch!“
  • „Schau doch mal, was ich gut kann und wie ordentlich ich bin.“

Unabhängig davon, wie oft wir die Ordnungssituation ansprechen, scheint der Spaß am Aufräumen nur in einem Zimmer vorhanden zu sein.

Doch welche Auswirkungen hat es, wenn wir immer nur auf Defizite hinweisen? Die Folgen für das Selbstvertrauen unserer Kinder dürfen nicht unterschätzt werden. Es ist an der Zeit, mehr Toleranz zu zeigen und die Stärken jedes Kindes zu erkennen und zu fördern.

Ein Zitat, das mir hierzu einfällt: „Wer sich seiner eigenen Stärken und Bedürfnisse bewusst ist und diese aktiv auslebt, hat sogleich viel mehr Respekt und Verständnis für die Stärken und Bedürfnisse der anderen.“

Dies ist einer der Gründe, warum wir im Mentoring mit der Stärkenblick-Methode zunächst mit der Führungskraft selbst beginnen, bevor wir eine umfassende Teamanalyse durchführen.

Was bringt stärkenorientierte Führung?

Das Beispiel der unterschiedlichen Stärken meiner Kinder hilft mir immer wieder, den Fokus auf die Stärkenorientierung auch in beruflichen Belangen zu halten.

Übertragen wir das nun auf den Beruf: Vielleicht kennst du das Gefühl, dass wir manchmal einfach nicht verstehen, warum unsere Kollegen oder Kunden so handeln, wie sie es tun. Doch anstatt uns den Kopf darüber zu zerbrechen, warum nicht einfach nach ihren Stärken suchen? Denn wenn wir verstehen, was sie antreibt, können wir besser kommunizieren und effektiver zusammenarbeiten.

Der große Gewinn im Team: Was ich gut kann!

Es mag erscheinen, als seien dies nur Standardphrasen, die nun erwähnt werden müssen. Doch aus eigener Erfahrung weiß ich, wie sich die Effizienz, die Teamdynamik, die Zufriedenheit und der Spaß am Arbeitsplatz nachhaltig verbessern können, wenn Teams stärkenorientiert geführt werden.

In solchen Teams herrscht gegenseitige Wertschätzung und eine gemeinsame Grundlage des Respekts. Dies trägt dazu bei, dass Konflikte seltener auftreten und unsere Mitarbeiter an den Stellen gestärkt werden, in denen sie besonders gut sind und viel erfolgreicher agieren können.

Fazit:

Also, lieber Leser, denke mal darüber nach: 

  • Wann hast du zuletzt eine Aufgabe so richtig genossen?
  • Welche Stärken hast du dabei bewusst genutzt?
  • Und wenn eine Aufgabe nicht so viel Spaß machte, welche Bedürfnisse könnten verändert werden, um sie für dich angenehmer zu gestalten?

Die Stärkenorientierung ist oft komplexer, als wir denken. Aber wenn wir uns bewusst machen, dass es einfach Spaß macht, das zu tun, was wir am besten können, kommen wir automatisch der Stärkenorientierung näher.