Durchsetzen als Führungskraft - aber richtig.
Durchsetzen mit Stärkenorientierung: Wie moderne Führungskräfte den Balanceakt meistern.
Stell dir vor, du stehst vor deinem Team, und eine wichtige Entscheidung muss getroffen werden. Die Geschäftsleitung hat klare Vorgaben gemacht, aber du weißt, dass die Meinung deines Teams abweicht, jedoch entscheidend ist. Richtig durchsetzen ist hier dein Schlüssel zum Erfolg – aber wie setzt du es richtig ein?
Noch vor zehn Jahren waren durchsetzungsstarke Führungskräfte die Stars der Unternehmen. Heute ist das Bild differenzierter: Durchsetzungsvermögen ist weiterhin gefragt, aber die Art und Weise, wie es zum Einsatz kommt, hat sich verändert. Du darfst die Unternehmensziele durchsetzen, aber gleichzeitig die Mitsprache deiner Mitarbeiter berücksichtigen und fördern. Das klingt nach einem Balanceakt! Genau das ist es – und genau das macht eine moderne Führungskraft aus.
Wie gehst du nun vor?
Im Grunde interessiert die Vorgehensweise wenig, solange die Ziele erreicht werden und das Team funktioniert. Viel zu häufig wiegen sich Führungskräfte deshalb in Sicherheit. Doch was passiert, wenn die Dinge anders laufen, als der Plan vorsieht? Wenn kritische Stimmen laut werden oder die Ziele nicht erreicht werden? Hier verschiebt sich die Verantwortung stark in Richtung der Führungskraft. Ein übermäßiges Durchsetzen oder steigender Druck in Richtung Team kann schnell das Vertrauen zerstören und zu Ineffizienz führen. Druck erzeugt Gegendruck – und das schadet dem gesamten Teamgefüge.
Nach 25 Jahren Vertriebserfahrung, in denen es vor allem auf steigende Umsätze und Kennzahlen ankam, habe ich diese Dynamik oft beobachtet. Vertrieb ist eine Welt, in der Zahlen und Ergebnisse alles sind. Doch auch hier gilt: Durchsetzungsvermögen muss dosiert und situativ eingesetzt werden. Zu wissen, wann du fest entschlossen vorangehen und wann du das Team einbinden solltest, ist eine Kunst.
Wie kannst du richtiges Durchsetzen in deinem Führungsalltag umsetzen?
Der Schlüssel liegt in der Stärkenorientierung. Lerne die individuellen und persönlichen Eigenschaften deiner Mitarbeiter kennen. Eine Methode, die sich für mich bewährt hat, ist das Anlegen von „digitalen Karteikarten“. Erfasse die Stärken und Entwicklungsfelder deiner Teammitglieder und nutze dieses Wissen gezielt. So kannst du individuell führen und dein Durchsetzungsvermögen dosiert und effektiv einsetzen. Zugegeben: Die Umsetzung dessen ist wesentlich komplexer, als hier von mir in wenigen Sätzen dargestellt wird. Das Ergebnis ist umso wertvoller und erfolgreicher.
Sich durchsetzen bedeutet nicht, über die Köpfe deiner Mitarbeiter hinweg Entscheidungen zu treffen. Es bedeutet, klar und bestimmt zu handeln, wenn es nötig ist, und gleichzeitig Raum für Dialog und Mitbestimmung zu lassen. Es bedeutet, den Blick für die Stärken deiner Mitarbeiter zu schärfen und sie in ihrer Einzigartigkeit zu fördern.

Die Stärkenorientierung als Führungsmethode
Als Businesscoach und Mentor habe ich viele Führungskräfte dabei unterstützt, diesen Weg zu gehen. Mit umfassenden Analysen und gezielten Trainings helfe ich dir und deinem Team, die Effizienz und Selbstsicherheit zu steigern und die Kommunikation untereinander zu fördern. Das Ziel ist klar: Durch eine stärkenorientierte Führung das volle Potenzial deines Teams freizusetzen.
Aber wie genau lässt sich das Durchsetzen mit Stärkenorientierung kombinieren? Hier sind einige praktische Tipps:
1. Vertrauen aufbauen:
Transparenz und offener Dialog sind entscheidend. Deine Mitarbeiter sollten verstehen, warum bestimmte Entscheidungen getroffen werden und wie ihre Beiträge wertgeschätzt werden. Vertrauen bildet die Basis für jede erfolgreiche Zusammenarbeit.
2. Klarheit schaffen:
Klarheit über Ziele und Erwartungen hilft, Missverständnisse zu vermeiden. Setze klare Prioritäten und kommuniziere diese deutlich. Wenn alle wissen, worauf es ankommt, können sie ihre Stärken gezielt einbringen. Es gibt einige Stärken, bei denen das „Warum“ sehr wichtig ist!
3. Feedback-Kultur fördern:
Schaffe eine Umgebung, in der Feedback konstruktiv gegeben und angenommen wird. Regelmäßige Feedbackgespräche helfen, die Entwicklung der Mitarbeiter zu unterstützen und ihre Stärken weiter auszubauen. Einen umfassenden Leitfaden und ein fertiges Formular zum Mitarbeitergespräch findest du: HIER.
4. Individuelle Förderung:
Jeder Mitarbeiter hat einzigartige Stärken und Entwicklungsfelder. Nutze Instrumente wie Persönlichkeitsprofile oder Stärkentests, um diese besser zu verstehen und individuell zu fördern. HIER gehts zum Stärkentest von StärkenRadar.
5. Teamdynamik verstehen:
Ein starkes Team besteht aus vielfältigen Talenten. Verstehe die Dynamik deines Teams und nutze diese gezielt. Fördere die Zusammenarbeit und die gegenseitige Unterstützung innerhalb des Teams.
6. Selbstreflexion praktizieren:
Auch als Führungskraft solltest du regelmäßig deine eigene Vorgehensweise hinterfragen. Bist du zu dominant oder zu zurückhaltend? Reflektiere über dein eigenes Verhalten und passe es entsprechend an. Passend hierzu habe ich die Stärkenblick-Methode entwickelt. Unterlagen kannst du HIER abrufen.
7. Erfolge feiern:
Anerkennung und Wertschätzung für erreichte Ziele und Fortschritte sind wichtig. Feiere die Erfolge deines Teams und zeige, dass du ihre Leistungen schätzt. Das motiviert und stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl.
Fazit:
Sich durchsetzen und Stärkenorientierung schließen sich nicht aus, sie ergänzen sich perfekt. Eine starke Führungskraft weiß, wann sie entschieden vorangehen und wann sie das Team einbinden muss. Sie erkennt die Stärken ihrer Mitarbeiter und nutzt diese gezielt, um gemeinsam erfolgreich zu sein.
Die moderne Führung erfordert mehr als nur Durchsetzungsvermögen. Sie erfordert Empathie, Verständnis und die Fähigkeit, die individuellen Stärken des Teams zu erkennen und zu fördern. Mit diesem Ansatz baust du nicht nur ein leistungsfähiges, sondern auch ein motiviertes und effizientes Team auf.
Nutze dein Durchsetzungsvermögen klug und einfühlsam. Denn eine starke Führungskraft zeichnet sich nicht nur wegen ihres Durchsetzen´s aus, sondern durch die Fähigkeit, die Stärken ihres Teams zu erkennen und zu fördern.
Mit den besten Grüßen und viel Erfolg auf deinem Weg,
Ralf Nuppenau, Stärkenblick